Ötztaler Radmarathon

am 30.08.15 war es endlich soweit, … der Ötztaler Radmarathon hat gerufen / 238km / 5500Hm - das war die Aufgabe für diesen Tag.

Am 28.08. starteten wir (meine Frau Isa & Ich, Robert (Wüdi) & Theresa, Robert (Löcki) & Rosi) unsere Reise nach Sölden ins Ötztal. Tags darauf trafen die nächsten Bikekliniker (Stierli & Ursi, Johannes & Ossi) in Sölden ein. Der Wetterdienst meldete für dieses Wochenende sehr schönes, heisses & trockenes Wetter. Ehrlich gesagt waren wir über diese Vorhersage ziemlich froh, wenn man das Wetter der letzten Jahre beim „Ötzi“ betrachtet. Somit war die Stimmung locker, relaxed und sehr gut. Der Freitag wurde fürs Zimmer beziehen, Startunterlagen abholen gut genützt und war dementsprechend schnell vorbei. Auch der Samstag war mit kurzer Streckenbesichtigung am Kühtai, sowie lockeres Einrollen, Rad-Check, Versorgung für den Renntag vorbereiten schnell vorüber. 

 

Renntag – endlich geht’s los !

Halb Fünf Tagwache. Um Fünf Uhr die Abmarschbereitschaft fürs Frühstücken herstellen. Halb Sechs retour ins Zimmer, rein ins Trikot, Flaschen auffüllen, Riegel einstecken, einen „Alles-Gute-Kuss“ von meiner Frau Isa abholen und ab geht’s mit Löcki um kurz vor Sechs zur Startaufstellung. So, nun stehen wir hier, mitten unter knapp 4500 Radbegeisterten, die Stimmung ist der Wahsninn, unzählige Zuschauer stehen bereits am Strassenrand, …. ein Wahnsinns Gefühl mitten drin zu sein. Kurz noch zu Johannes & Stierli rüber, alles Gute wünschen & schon ist die Wartezeit von knapp 45 min vorbei und der Startschuss ertönt, …… los geht’s !

 

Die Temperatur in der Früh ist schon angenehm, die Füße fühlen sich sehr gut an, der Magen ist voll, das Rad gibt kein Geräusch von sich und die Gruppe vor mir gibt perfekten Windschatten bis hin zum ersten Anstieg. Kurz vorm Anstieg die ersten Hektiker, welche sich von Jacken, Ärmlingen udgl. trennen, …. klarerweise mitten auf der Strasse. Die ersten Kilometer am Berg waren somit ziemlich unrhythmisch. Die Verlockung links auszuscheren & überholen anzufangen war ziemlich groß. Zugleich kamen aber dann die ersten „mahnenden Gedanken“, wie „nicht überziehen am ersten Berg“, „am Kühtai ist noch nichts gewonnen“ „geh den ersten Berg eher im unteren GA2 Bereich an“, …. haben mich dann doch zurückgehalten und dann nach einiger Zeit hab ich einen guten Tritt mit feinem Tempo gefunden, sowie auch der Puls war im grünen Bereich …. und überholen war auch noch drin ! 

 

Am Berg angekommen, links & rechts sehr viele Zuschauer, Applaus, Zurufe, einfach ein geiles Gefühl, da durchzufahren.

Schnell zu Isa, Theresa, Rosi & Ossi, welchen den Support am ersten Berg für uns machen, umziehen, Flaschen tauschen, Riegel & Gel einstecken & Tschüss. Danke an dieser Stelle mal an Alle ! Super gemacht !

Abfahrt vom Kühtai, …. auf die Kühe aufpassen, auf die Viehsperren aufpassen, auf die anderen Fahren aufpassen hats geheissen, …. war aber im grossen & ganzen dann doch nicht so tragisch wie ich es mir eigentlich vorstellte. Dennoch war ich froh, wie ich unten war. 1ter Berg somit erledigt, Check.

Schnell eine gute Gruppe finden, rein in den Windschatten und mitfahren zum 2ten Berg (oder wie wir bei uns sagen würden, … HÜGEL) des Tages !

Der Brenner, … ziemlich unspektakulär, dennoch ein gefährlicher Berg zum Überziehen. Gemächliche Steigung auf viele Kilometer, jedoch wieder super Gruppe mit gutem Tempo erwischt. Und das Wetter wird auch schon wärmer. Alles in allem ganz gut nach oben gekommen. Am Brenner selbst das erste Mal die Labestation aufgesucht, ..... Flaschen auffüllen, Banane einstecken, kurz mal ein, zwei Becher Suppe trinken (herrlich würzig & deftig) Abfahrt vom Brenner in einer italienischen Gruppe, perfekt, gut & schnell unten angekommen. Auch dieser Berg erledigt, Check.

 

Jaufenpass, …. ich weiss nicht warum, aber diesen Berg hab ich besonders gut Erinnerung. Vielleicht liegts daran, dass hier endlich, am Anfang zumindest, mal ordentlich Schatten war. Die Temperatur war schon ziemlich hoch zu diesem Zeitpunkt. Aber auch weil alles nach wie vor im grünen Bereich war, … Füße sehr gut, kein Krampf in Sicht, Rücken & Nacken meldeten sich auch noch nicht, mein Magen hat auch noch nicht gegen die unzähligen Liter Isogetränke, vielen Riegeln und Powergels rebelliert, der Puls war auch noch ganz ok, …. Tempo sehr gut, den ganzen Berg überholen. Fein. Labestation am Jaufen nur kurz zum Wasser auffüllen genutzt, danach noch die letzten Höhenmeter zum Pass & dann war auch dieser Berg erledigt.

Am Pass oben wartete bereits mein Bruder, überreichte mir ein paar Gels und ab gings nach unten. Auch an dieser Stelle Danke an Wüdi, der sich die Mühe gemacht hat, von Sölden weg, übers Timmelsjoch, sowie rauf zum Jaufenpass mitn Bike zu fahren,  ein paar Tausend Höhenmeter & viele Kilometer, ….. nur um uns zu unterstützen. Und zum Abschluss des Tages, das ganze wieder retour ! Wahnsinniger !!

 

So, nun der letzte Berg für heute, das Timmelsjoch. Bin schon gespannt. Die Zufahrt zum Berg ist teilweise ziemlich knackig, die Hitze nervt auch schön langsam, …. langsam werden auch die Flaschen leer, … Hinweisschild „Labestation in 19km“. Herrlich, … gleich vorbei, denk ich mir. Naja, …. dass sich denken & Realität ab und an nicht gut vertragen, hab ich heute wieder mal gemerkt. Auch meldet sich nun das erste mal der Magen, bekomm nichts mehr runter, …. der Puls will auch nicht mehr hoch, aber dennoch, die Beine sind gut, … somit mal Kopf ausschalten, sich an anderen Leuten, welche bereits das Rad schieben oder am Strassenrand sitzen & liegen, motivieren und zureden, dass wir das heute mal nicht tun, Smalltalk mit Brüderchen, …. ohh, … die Labe ist da ! Und nun auch der erste Blick hoch zum Timmelsjoch, …. die Höhe vom Berg, die Serpentinen, der blaue Himmel, … toller Anblick. Die Motivation im Kopf ist wieder voll da, …. schnell wieder 1-2 Becher von den Suppen holen, Banane einstecken, Flaschen auffüllen, los geht’s.

Der Anstieg und die Serpentinen waren meiner Meinung nach schnell vorbei, ….. alles funkt wieder super, … der Magen, der Puls, der Kopf, ….. kurz nochmals lächeln für den Fotografen am Strassenrand & ab in den Tunnel, rüber zum Bogen von Red Bull und dem Plakat „nun hast Du Deinen Traum“ geschafft, …. ein geiles Gefühl, unbeschreiblich, …. nochmals kurz umgedreht das Panorama aufsaugen, den Moment genießen, Brille aufsetzen und runter vom Berg.

 

Die Abfahrt bis nach Sölden war eigentlich ziemlich schnell vorüber, die kleinen Gegenanstiege mitten drin waren nicht mehr schlimm. Da ist es, … das Ortsschild Sölden, …. die letzten Kurbelumdrehungen, die vielen Leute am Strassenrand, der Applaus, die Zurufe der Leute, das Gefühl den Ötzi geschafft zu haben, das alles die letzten Meter noch geniessen, für die Erinnerungen aufsaugen…. Einfahrt zum Ziel, ….. Isa, Theresa, Rosi und Löcki haben schon gewartet. Yeahhhh, ……

Kurz darauf auch noch Brüderchen da & alles passt Perfekt. Alle wohlauf, alle gesund und munter im Ziel. Besser kanns nicht sein.

 

Diese Teilnahme wird vermutlich nicht die letzte sein, das Rennen, die Organisation, alles in Allem war seitens der Veranstalter perfekt organisiert. Auch privat, die ganzen Leute im Hintergrund (meine Frau, Familie, Freunde, ….) haben viel dazu beigetragen, dass dieses Rennen in sehr guter Erinnerung bleiben wird, vor allem weil in der ganzen Vorbereitungszeit die Unterstützung einzigartig war. Wie gesagt, … THX nochmals an alle!

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Kommentare: 1
  • #1

    Wimmsti (Dienstag, 22 September 2015 07:52)

    Gratulation noch mal an alle Teilnehmer! Sehr starke Leistungen und geiler Bericht!!!!!! Thx :)